Bildungsbausteine gegen antimuslimischen Rassismus in der Grundschule - für eine demokratische und pluralistische Gesellschaft

Bildungsbausteine gegen antimuslimischen Rassismus – für eine demokratische und pluralistische Gesellschaft

Im Rahmen einer Förderung der Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung hat das Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V. die Möglichkeit bekommen seit März 2020 das Projekt „Bildungsbausteine gegen antimuslimischen Rassismus an Grundschulen“ durchzuführen.

Zum Projekt

Die Ablehnung des Islams sowie von Muslim*innen und als muslimisch gesehenen Menschen hat in den letzten Jahren in der Bundesrepublik deutlich zugenommen. Dies kann nicht allein als Problem von rechten Gruppen am Rand der Gesellschaft betrachtet werden, sondern antimuslimischer Rassismus findet sich ebenfalls in der Mitte unserer Gesellschaft wieder und hat auch Auswirkungen in Institutionen wie Schule und Hort.  Schule hat den Auftrag das „Recht auf Bildung“ für jedes Kind zu ermöglichen und sie vor Diskriminierung zu schützen. Als rechtliche Grundlage gibt es z. B den Artikel 3 des Grundgesetzes, die Kinderrechtskonvention, die Behindertenrechtskonvention, das AGG (Allgemeines Gleichhandlungsgesetz) auf Bundesebene und seit 2020 das LADG (Berliner Antidiskriminierungsgesetz) auf Landesebene.

Besonders betroffen vom antimuslimischen Rassismus sind Kinder mit Migrationsgeschichte, bzw. die bspw. als türkisch oder arabisch und muslimisch wahrgenommen werden. Dabei betrachten wir ebenfalls intersektionale Verstrickungen mit anderen Diskriminierungsformen und gehen davon aus, dass die Auseinandersetzung mit Diskriminierung für alle wichtig ist. Mit unserem Vorhaben möchten wir vor allem Multiplikator*innen und auch Kinder stärken, antimuslimischen Rassismus zu erkennen und ihm entgegenzuwirken. Das Projekt entwickelt Angebote für die pädagogischen Fachkräfte (Lehrkräfte, Erziehende, Schulsozialarbeitende, …), Schüler*innen und deren Eltern an Berliner Grundschulen.

Die Schule ist mehr als ein Ort an dem Schüler*innen lernen, denn wichtig sind auch die Kontakte mit Erwachsenen (Lehrer*innen, Pädagog*innen) und den anderen Kindern. Schulen wirken ebenfalls in die Nachbarschaft.

Unser Projekt richtet sich daher zum einem an Lehrkräfte und ebenfalls an Erzieher*innen und Mitarbeiter*innen der Schulsozialarbeit in Grundschulen. Wir möchten für Diskriminierung sensibilisieren, d.h. Diskriminierung und deren Auswirkungen wahrzunehmen und mehr über verschiedene Formen von Diskriminierung, insbesondere über antimuslimischen Rassismus zu lernen..Wir arbeiten gemeinsam daran, was anders gemacht werden kann und wir entwickeln Gegenstrategien, damit Schule für alle Kinder einen Lernraum bietet in dem sie sich zugehörig fühlen und miteinander lernen können. (Dafür ist professionsübergreifende Zusammenarbeit im Kollegium wichtig und das Bewusstsein, dass es auch unter Kolleg*innen zu Vorfällen mit antimuslimischen Rassismus kommen kann. ) Auf die Zusammenarbeit von Schule und Familie gucken wir ebenfalls. Wir bieten unter anderem Fortbildungen, Praxisreflektionen und Beratungen an.

Eine weitere wichtige Gruppe von Erwachsenen an Schule sind die Eltern. Antimuslimischer Rassismus hat nicht nur Auswirkungen auf muslimische, bzw. muslimisch gesehene Schüler*innen, sondern auch auf ihre Eltern. Bisherige Gespräche mit aktiven Eltern in GEVs haben gezeigt, dass sich vor allem Eltern mit Migrationsgeschichte, die von antimuslimischem Rassismus betroffen sind, aus der Gremienarbeit zurückziehen, weil sich auf den Veranstaltungen nicht willkommen fühlen. Wir möchten bereits aktive und noch nicht aktive Eltern ansprechen, damit wir unterschiedliche Bedürfnisse, Erfahrungen und Perspektiven in die diskriminierungskritische Arbeit in der Schule integrieren können.

Wir bieten auch Seminare für Schüler*innen an. Dabei geht es inhaltlich darum, dass sie in den Seminaren die Erfahrung machen, dass sie in ihrer Persönlichkeit und ihren Zugehörigkeiten wertgeschätzt werden und mit diesen im Schulalltag präsent sein können, unabhängig von ihrer Herkunft, Sprache, Religion, sexuellen Orientierung, sozio-ökonomischen Situation, etc. Gemeinsam mit den Kindern gucken wir auch was sie machen können und welche Unterstützung sie brauchen, wenn sie Diskriminierung erfahren.

Wir kooperieren mit folgenden Schulen in Berlin:

Wenn Sie Interesse an unserem Projekt haben, kontaktieren Sie uns gern:

Žaklina Mamutovič
Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V.
Cuvrystr. 20A
10997 Berlin
Tel. + 49 (0) 30 61076544
Fax. + 49 (0) 30 61076545
amr@bildungsteam.de
www.bildungsteam.de


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