Peers in the City (2004-2006)

Projekt

Peers in the City – Geschlecht und Sexualität in der Einwanderungsgesellschaft

In dem Projekt »Peers in the City – Geschlecht und Sexualität in der Einwanderungsgesellschaft« arbeiteten transkulturell zusammengesetzte Teams des Bildungsteams mit Jugendlichen aus Neukölln und Kreuzberg zusammen an dem Themenfeld Geschlechterverhältnisse.

Ziel war, dass Jugendliche mit ihren verschiedenen Hintergründen ihr Verständnis ihrer Rolle als Junge / Mädchen reflektieren, hinterfragen und sich gegenseitig zuhören. Es ging darum, sich gegenseitig in den Unterschiedlichkeiten kennen zu lernen, ohne sich selbst und andere festzuschreiben, viel mehr um sich gegenseitig verstehen zu lernen und eine Auseinandersetzung über Unterschiedlichkeiten führen zu können. Unsere Praxis hat gezeigt, dass eine Arbeit in vorwiegend geschlechtsgetrennten Gruppen produktive Diskussionen und Entwicklungen fördert. Im Laufe der Seminarzeit sollten die Teilnehmenden ein Produkt/Medium ihrer Wahl herstellen, mit dem sie wiederum in ihren Bezugsgruppen (Freundeskreise, Klassen,...) eine weitere Auseinandersetzung in Gang zu setzen sollten (Peereffekt).

Wir gehen davon aus, dass Jugendliche vielseitig von ihrem familiären und gesellschaftlichen Umfeld geprägt sind und ihre eigenen Meinungen über Themen wie Identität, Geschlechterverhältnisse und Sexualität im Verhältnis dazu entwickeln. Wir wollten alle Jugendlichen ermutigen, möglichst frei von festschreibenden sozialen, geschlechtlichen und ethnisierten Zuschreibungen (die zum einem von außen an sie herangetragen und zum anderen in den Peer-Groups reproduziert werden) sich individuell und eigenmächtig zu positionieren. Gemeinsamkeiten und Unterschiede unter den Jugendlichen sollten deutlich werden, die über ihre Herkunftshintergründe hinausgehen. Auseinandersetzungen und Verständigungen unter den Jugendlichen sollten angeregt werden, die ihnen die Möglichkeiten bieten sollten, sich jenseits ethnisierter Kleingruppen, wie sie z.T. bestehen, zu organisieren.

Projektverantwortliche: Angela Kalis, Žaklina Mamutovič, Jenny Howald und Olaf Stuve

Ablauf
Jugendliche hatten die Möglichkeit ab Sommer 2005 in einem 2-tägigen Workshop, den Sensibilisierungstagen , das Projekt kennen zu lernen und sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Interessierte Jugendliche haben dann von Januar bis Juli 2006 die Möglichkeit gehabt an einer Peer – Ausbildung teilzunehmen, die oft in Form einer Projektwoche stattgefunden hat. Das bedeutet, dass diese Jugendlichen als MultiplikatorInnen befähigt wurden, Fragen zu Geschlecht und Sexualität auf ihre Art an andere Jugendliche in ihrer Jugendeinrichtung oder Schule weiterzugeben.

Abgerundet wurde die Ausbildung durch weitere zwei Vertiefungstage. Hier wurde meistens das Produkt, was die Jugendlichen entwickelt haben, fertiggestellt und Präsentationsmöglichkeiten geübt. Auch wurden die Peers darin begleitet, ihre Produkte vor anderen Jugendlichen zu zeigen.

Die PädagogInnen aus den Einrichtungen nahmen begleitend an einer Fortbildung teil, um die jugendlichen Peereducators zu unterstützen.

Finanzierung
Aktion Mensch und Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V.