Junge Menschen mit Migrationshintergrund bilden in Berlin und Brandenburg einen bedeutenden Anteil der Leistungsberechtigten bei Angeboten der Jugendhilfe bzw. der sozialen Dienste. In den letzten Jahren sind Entwicklungen hin zu einer stärkeren und migrationssensiblen Nutzerinnen-Orientierung der Angebote und Leistungen der Jugendhilfe zu verzeichnen. Auch erfüllen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Jugendhilfeträger ihre Aufgaben täglich mit hoher sozialer und fachlicher Kompetenz. Dennoch bestehen für junge Menschen mit Migrationsgeschichte und ihre Familien, insbesondere solche in prekären Lebenssituationen, weiterhin bedeutende Barrieren bei der Inanspruchnahme der ganzen Bandbreite der Jugendhilfe und ihrer Angebote.
Eine erfolgreiche "interkulturelle Öffnung", also das Sich-Einlassen der relevanten Verwaltungen und Träger auf die Anforderungen, die sich ihnen in einer durch zunehmende Vielfalt geprägten Gesellschaft stellen, würde die Zugangschancen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu den Jugendämtern und freien Jugendhilfeträgern und damit ihre langfristige gesellschaftliche Teilhabe und Integration insgesamt verbessern.
Der Prozess der interkulturellen Öffnung stellt allerdings große Anforderungen an die relevanten Institutionen. Der Weg zu einer interkulturell offenen Jugendhilfe kann nur durch einen ganzheitlichen Prozess einer interkulturellen Organisationsentwicklung erreicht werden. Zugleich erfordert eine passungsgenaue Zielgruppenorientierung der Angebote und Verfahren der Jugendhilfe, die Heterogenität der Lebenswelten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihrer Familien über Interkulturalität hinaus im Blick zu behalten.
Mit diesem Projekt wollen wir öffentliche Träger der Jugendhilfe dabei begleiten, sich diesen Anforderungen zu stellen und hierfür vielfältige Impulse geben und Angebote machen. Kernbestandteil des Projektes ist die Beratung und Begleitung von öffentlichen Jugendhilfeträgern im Entwicklungsprozess hin zu interkulturell offenen und Diversity-bewussten Organisationen.
Zu den wichtigen Entwicklungsdimensionen zählen:
- Verankerung der interkulturellen Öffnung als Orientierungsrahmen für Leitbild, Verfahren, Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit der Organisation
- Personenbezogene Kompetenzentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der im Sozialraum tätigen öffentlichen und freien Träger
- Berücksichtigung des interkulturellen Organisationsprofils bei der Personalentwicklung, u.a. bei Neuanstellungen
- An der interkulturellen Öffnung und dem Sozialraum orientierte verfahrensbezogene Kooperation und Vernetzung, insbesondere mit den relevanten Regelinstitutionen wie Schulen und Jobcentern sowie den freien Jugendhilfeträgern und ihren speziellen Migrationsdiensten
Projektmitarbeiter_innen:
Jenny Howald, Iven Saadi, Salka Wetzig
Kontakt:
"Unterstützung in Vielfalt-Interkulturelle Öffnung der Jugendhilfe in Berlin und Brandenburg"
Bildungsteam Berlin Brandenburg e.V., Cuvrystraße 20, 10997 Berlin
Tel. + 49 (0) 30 61076544, Fax. + 49 (0) 30 61076545
interkoe@bildungsteam.de
Erklärfilm: Interkulturelle Öffnung der Jugendhilfe
Der Erklärfilm: "Interkulturelle Öffnung der Jugendhilfe" von Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V., produziert von Pudelskern, 2017, ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Weitere Informationen hier:
Programm der Fachtagung "Unterstützung in Vielfalt – Interkulturelle Öffnung der Jugendhilfe in Berlin und Brandenburg. Gleichberechtigte Teilhabe für alle!" am 25. April 2018 in Berlin
Vortrag von Sabine Handschuck anlässlich der Fachtagung am 25. April 2018
Powerpoint zum Thema "Interkulturelle Personalentwicklung", Fortbildung in Berlin, 31.01.2018
Dokumentation der Vernetzungsveranstaltung am 14.02.2017
Bericht der Auftaktveranstaltung am 19.01.2016
Projektflyer
Pressemitteilung Projektstart
Projektpublikation " Diversitätsorientierte Interkulturelle Öffnung in Jugendämtern. Handlungsimpulse für eine Organisationsentwicklung"